Nachdem die Tour aufs Wildhorn letztes Jahr wetterbedingt abgesagt werden musste, ging es diesmal mit umso mehr Motivation los. Am Samstagmorgen besammelten wir uns als kleine Gruppe, bestehend aus Susanne und den beiden Simons K. und B. am Bahnhof Bern und bestiegen den Zug Richtung Oberland.
Mit der Bahn ging es ins Simmental an die schöne Lenk. Auch wenn es so aussah, als hätten wir das Ende des Tals erreicht, so fuhr doch tatsächlich noch ein Bus auf die Iffigenalp. Diesen bestiegen wir dann, um Energie für den Sonntag zu sparen.
Auf der Iffigenalp gab es dann erstmals ein Sandwich um die Energie für den Aufstieg zur Hütte zu tanken und einen Toilettenstop, da ja niemand unnötiges Gewicht hochschleppen will.
Auf dem Weg zur Hütte kamen wir zügig voran, grüssten, schön freundlich wie wir sind, alles Fleck-, Braun- und Wandervieh und kamen schon bald an den Iffigsee, welcher uns in wunderschönem Blau entgegen strahlte.
In der Hütte angekommen, gönnten wir uns erstmals eine flüssige Erfrischung und ersetzten die verbrauchten Kalorien mittels Aperoplättli.
Da das Wetter langsam zuzog und es auf der Terrasse frisch wurde verzogen wir uns ins Innere der Hütte wo wir bei Kuchen in der Hüttenliteratur blätterten.
Dabei erfuhren wir, dass das oberhalb der Hütte liegende Schnidejoch bereits in der Jungsteinzeit begangen wurde.
Nach einem bodenständigem Znacht holten wir bei der Hüttenwartin noch die neusten Informationen bezüglich Zustand und Route der geplanten Tour ein.
Danach ging es ins Bett um am nächsten Tag frisch und munter den Gipfel zu erklimmen.
Am nächsten Tag ging es dann nach frühem Morgenessen um 05:00 los im Schein der Stirnlampen, welche zuvor noch gesucht werden mussten.
Von der Hütte stiegen wir auf dem Wanderweg auf, wo wir kurz unterhalb des besagten Schnidejoch nach rechts auf den Gletscher abbogen. Dabei waren wir froh, dass wir entgegen den von Archäologen entdeckten Lederschuhreste über feste Bergschuhe verfügten. Da lassen sich auch die Steigeisen viel einfacher montieren. Davon gingen wir jedenfalls aus, wir waren ja schliesslich nicht dabei in der Jungsteinzeit.
Da der Gletscher komplett aper war und somit die Spalten für jeden sichtbar, konnten wir auch getrost ohne anseilen drübermarschieren.
Nach der ersten Gletscherquerung ging es über Geröll und Fels zum nächsten Gletscher.
Da haben wir gesehen, dass es bei diesen Temperaturen wahrscheinlich die grössere Gefahr ist, auf einen Blindgänger der Schweizer Armee zu treten, als in einen Spalt zu fallen.
Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichten wir über eine der Gletscherschmelze geschuldete leicht geänderte Route und eine weitere Felspartie den Gipfel.
Nach dem obligaten Gipfelfoto ging es auf gleichem Weg zurück in die Hütte, wo wir uns mit einer Rösti für das Geschaffte belohnten.
Da die verbleibende Zeit bis zum nächsten Bus, die Zeit auf dem Wanderwegweiser unterbot, ging es in erhöhtem Tempo zurück zur Iffigenalp, wo wir müde, aber zufrieden unseren Heimweg antraten.
Teilnehmer: Simon B., Susanne, Simon K.
Text: Simon B.
Fotos: Simon K.