Klubhäuser

Die Berg- und Skiriege Zollikofen verfügt seit langem über eigene Klubhäuser.

Höreli

Herr Armin Walter erklärte sich bereit, das aus dem Nachlass seines Bruders Otto Walter stammende Grundstück in Adelboden, zu verkaufen. Es handelt sich dabei um das Berghaus ,,Höreli“ mit dem dazu gehörenden Alpengarten.

Hiefür waren alle sofort Feuer und Flamme. Das Bauland in Grindelwald wurde wieder verkauft und so sind wir heute stolze Besitzer des ,,Höreli“.

Zollohaus

Im Jahre 1959 wurde wiederum für ein neues Klubhaus Umschau gehalten. Die Frauen Kleinjenni waren nicht gewillt zu verkaufen und etwas Eigenes zu besitzen war der Wunsch der Mehrheit. Diesmal wollte man aber auf ein Gebiet mit besseren Schnee- und Pistenverhältnissen abstellen.

Nach verschiedenen Möglichkeiten beschloss die Riege den Ankauf einer Baulandparzelle in Grindelwald. Preis pro m2 Fr. 24.-. Während der Bauplanung schaltete sich auch die Gemeinde Zollikofen ein mit dem Vorschlag ein Heim zu bauen, das auch den Bedürfnissen der Schule (Ferienlager) entsprach.

Nach langen Verhandlungen und Planungen konnte schliesslich im Sommer 1961 mit dem Bau begonnen werden.

Wie s.Zt. im Kiental, wurde auch in Grindelwald von den Mitgliedern enorm viel Eigenarbeit geleistet. Für die Umgebungs- und hauptsächlich für Malerarbeiten wurden schlussendlich 3000 Arbeitsstunden aufgewendet.

Nach der Einweihung im Dezember 1961 wurde der Betrieb aufgenommen. Die Sicherstellung der Finanzierung wurde uns durch die Gemeinde verbürgt, aber die Zinslasten und Betriebskosten waren für uns so gross, dass eine intensive Vermietung nötig wurde. In der Winter- und Sommersaison waren sozusagen jedes Wochenende Reinigungsmannschaften von Mitgliedern erforderlich, um das Haus wieder einwandfrei dem nächsten Ferienlager übergeben zu können. Dieser Zustand dauerte auch wieder 10 Jahre.

In der Riege wurde man sich langsam bewusst, dass dieser Betrieb für uns zu gross und aufwendig wurde.

Zollohaus wird an die Gemeinde Zollikofen verkauft

Schliesslich beschloss die Riege nach längeren Verhandlungen die Liegenschaft der Gemeinde Zollikofen zu verkaufen. Im Jahr 1974 wurde ein Kaufrechtsvertrag auf die Dauer von 10 Jahren abge­schlossen. Seit dieser Zeit erfolgte die Verwaltung und Vermietung über die Gemeinde. Im Jahre 1984 erfolgte dann der definitive Verkauf.

Für die Erstellung eines neuen, redimensionierten Klubhauses kaufte die Riege wiederum in Grindelwald eine Baulandparzelle. Es wurden aber auch Objekte im übrigen Berner-Oberland, so in der Lenk, in Zweisimmen, auf dem Jaunpass, in Hasliberg usw. besichtigt.

Während die neue Bauplanung in Grindelwald noch im Gange war, eröffnete sich für uns eine neue Gelegenheit.

Birchli

Ungefähr drei Jahre vor Ablauf des Mietvertrages wurde nach etwas Grösserem Umschau gehalten. Die Sennhütte von Frau und Fräulein Kleinjenni auf der Längschwendi lag etwas höher als die ,,Kobenen“. Marschzeit vom Dorf ca. 40 Minuten. Hier wurde jedoch ein Umbau resp. Ausbau notwendig. Für den Materialankauf waren ca. Fr. 3000.- aufzubringen, welcher Betrag vom Vermieter mit Fr. 2000.- und vom Mieter mit Fr. 1000.-getragen wurde. Der Transport und die Arbeitszeit ging natürlich voll zu Lasten der Riege. Für die Finanzierung wurden für Fr. 1000.- Obligationen von je Fr. 25.- ausgegeben. Laufzeit 10 Jahre zinslos. Diese Obligationen wurden ausschliesslich von Mitgliedern gezeichnet. Jährlich wurden 4 Obligationen zur Rückzahlung ausgelost. Im Jahr 1944 beginnt der Umbau. Die eingesetzte Baukommission war sich wahrscheinlich auch nicht ganz im Klaren über die den Mitgliedern zugemuteten Leistungen. Die Strecke vom Materialdepot bis zum Klubhaus beträgt ca. 2,5 km. bei einer Höhendifferenz von 230 m. Für den Umbau brauchte es ungefähr 3 Tonnen Sand und Zement, etliche 6 m lange Balken, ein grosses Quantum Laden und Latten in allen Dimensionen. Einziges Hilfsmittel: Muskelkraft.

Jeweils am Samstag-Nachmittag wurde begonnen (damals war die 5-Tagewoche noch ein Wunschtraum) und die Strecke 2 bis 3 mal mit Material zurückgelegt. Am Sonntagmorgen: Abmarsch zum Materialdepot und Aufstieg zum Klubhaus und erst nach dem ersten Transport gab es das Morgenessen. So wurde bis zur Beendigung der Arbeiten fast ein Jahr lang auf der Längschwendi gezimmert und gehämmert. Mit diesen Arbeiten entstand ein Klubhaus, welches unsern Verhältnissen entsprach. Es konnten sich ca. 25 Personen verpflegen und ausruhen, schlimmsten Falls auch mehr.

Der für die ersten 10 Jahre festgesetzte Mietpreis von jährlich Fr. 325.- konnte nur dank der grossen Eigenleistungen so tief gehalten werden. Nach 10 Jahren wurde der Vertrag erneuert. Neuer Mietzins Fr. 500.-.

Rückblickend muss festgestellt werden, dass sich der grosse Einsatz gelohnt hat. Natürlich fand auch eine gebührende Klubhauseinweihung statt, bei welcher das Haus auf den Namen ,,Birchli“ getauft wurde.

Im Laufe der ,,Birchli“-Jahre hat sich auch der Mitgliederbestand stets vergrössert und es interessierten sich immer wieder junge Turner und auch übrige Zolliköfler für den Riegenbetrieb.

Da gab es die Zeiten mit Miggu, Däli, Picard, Rumi-Housi, Stene, Schüdeli, Chrigu (Sör Börri) Rölu, Mii, Pe, Böis.., Lieni usw. Hallo Giele waren das Zeiten! Viele herrliche Stunden haben wir doch im ,,Birchli“ verbracht. Unvergesslich bleiben auch einige, alle Jahre wiederkehrenden Anlässe, wie Skirennen, Putzete, Holzete usw.  

Eine Urkunde des Skirennens von 1951

Mit der vorhandenen Motorfräse (Marke Beuret) war auch die körperliche Beanspruchung bei den Holzeten nicht überfordert. Dagegen war der Transport einer Riesenbuche zum Birchli schon fast kriminell.

Sogar die Jasser kamen bei diesen Anlässen auf ihre Rechnung. Es kam vor, dass der Hütten-Laferi diese wegweisen musste, weil er für das Morgenessen den Tisch zubereiten wollte. Der Wäutu war aber auch in der Lage gewissen Frauen etwas Angst einzujagen mit dem Gschichtli vom alten Kleinjenni, der vom Jenseits ins Birchli zurückkomme.

Kobenen

Erste Unterkunft: Die Kobenen

Die ersten Bemühungen im Gründungsjahr galten der Beschaffung einer Unterkunft im Berner-Oberland. Auf ein Inserat im Frutiger- Anzeiger sind 5 Bewerbungen eingegangen. Bereits am 27./28. April wurden zwei Objekte besichtigt und man entschloss sich dann einen Vertrag mit der Familie Teuscher im Kiental für die Sennhütte „Kobenen“ abzuschliessen. Jahreszins Fr. 240.-

Für die Gründer war das damalige Klubhaus gross genug: Küche, Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, wo notfalls zu 2 Betten noch eine Matratze Platz hatte, sowie ein kleiner Raum, um ein Massenlager herzurichten. Es gab da ein ,,Unten“ und ein ,,Oben“, natürlich nur mit Stroh belegt und ohne Heizung. Hüttentaxen: Mitglieder pro Tag Fr. -.50, Nichtmitglieder Fr. 1.50 (inkl.Tee!)

Bei der Anschaffung von Geschirr und Besteck sowie Wolldecken fand man die, für die Vereinskasse günstigste Lösung: Jeder musste seine sieben Sachen von zu Hause selbst mitbringen. Im Laufe der ersten Jahre wurden auch immer wieder Spezial- Kässeli errichtet, sei es für die Anschaffung eines Photoalbums, für Grammophon-Platten, oder für ein Hochzeitsgeschenk. So wurden Fränkli um Fränkli freiwillig gespendet.

Die Hütteneinweihung fand am 26./27. Okt. 1935 statt. An der ersten Hauptversammlung im Dezember 1935 konnte bereits ein Einnahmenüberschuss von Fr. 67.20 festgestellt werden. Haupttraktandum der Versammlungen der ersten Jahre war immer wieder die Einrichtung und die Ordnung in der „Kobenen“, die Reinigungen und Holzeten.

Stamm-Lokal im Kiental war damals noch die ,,Schönegg“ und dort wurde bei einem kühlen Trunke oft der letzte Abschnitt des Aufstieges noch etwas hinausgeschoben.

Über die in den ersten Jahren durchgeführten Berg- und Skitouren ist leider in den damaligen Aufzeichnungen nicht viel vorhanden. Erwähnt werden: Abendberg, Bachfluh, Hohtürli. Das erste Skirennen der BSR fand bereits 1937 im Kiental statt mit darauf folgender Skichilbi im ,,Kreuz“ in Zollikofen. Auch in das Jahr 1937 fällt die erste Durchführung eines Saujasset zur Speisung der Kasse.

Bei Kriegsausbruch im Sept. 1939 ist vom Vorstand nur noch der Präsident anwesend. Dass der Riegenbetrieb während der Aktivdienstzeit etwas reduziert wurde, liegt wohl auf der Hand. Viele Mitglieder waren während Monaten im Militärdienst.